Abstiegskampf
In diesen Wochen werden sie wieder brüllen für ihren Verein: Die Fußballfans mit ihren bunten Schals und Fahnen, vereint im Abstiegskampf gegen den Gegner. Fast jedes Mittel ist recht, wenn es um den Klassenerhalt geht. – Wird der Bundesliga-Dinosaurier es noch einmal schaffen, ganz knapp, so wie in den letzten beiden Jahren ? Oder ist es diesmal so weit ? – Zwei Teams müssen absteigen, so ist die Regel, aber wen wird es treffen ?
Aber nicht nur in der Bundesliga, auch im Lokalsport geht es um Abstieg oder Klassenerhalt, auch schon bei den Jüngeren. – Und Abzusteigen ist eine große Schande, den Klassenerhalt zu feiern ist natürlich viel schöner. – Auch abseits vom Sport gibt es Abstiegskämpfe: Den Job zu verlieren bedeutet so einen Abstieg. – Und damit ist meist auch ein finanzieller Abstieg verbunden, der weh tut.
Aber auch am Ende jedes Schuljahres gibt es Abstiege: Wer schafft es in die nächste Klassenstufe und wird versetzt, und wer bleibt sitzen ? – Wer ist dabei in der Clique, in der die richtigen, die coolen Leute sind ? Und wer wird gemobbt, gehört nicht mehr dazu und steigt ab ? Ganz unten möchte niemand sein, lieber ganz oben. Aber dort ist die Luft dünn – es ist nur Platz für wenige, und der Kampf um die wenigen Plätze ist hart und nicht immer fair.
Wer ist der prominenteste Absteiger? – Jesus selber. Der stieg nämlich vom Himmel herab auf die Erde – wo doch sonst alle Menschen möglichst weit nach oben kommen wollen. – Und mehr noch: Jesus wurde ein Mensch, verzichtete auf alle seine göttliche Macht. – Wo doch sonst die Menschen meist immer noch mehr Macht haben wollen. – Und schließlich: Jesus stieg sogar noch weiter ab – bis in das Reich des Todes. Ganz unten also, gar nicht mehr vorhanden. Dort, wo niemand hin will.
Und warum das alles ? Hätte Jesus nicht lieber oben bleiben sollen ? – Nein, Jesus ist abgestiegen, um uns Menschen nicht alleine zu lassen, wenn wir ganz unten sind, abgestiegen und draußen. So wie ein wahrer Fan seinen Verein auch im Abstieg nicht alleine lässt.
Das wäre ein Grund, selber zu einem Jesus-Fan zu werden, oder ?
Klaus Volkhardt, Kreisjugendpastor